Der markante Gebirgszug faszinierte den in Aix-en-Provence geborenen Maler ein Leben lang. Heute stellen dort viele Hobbykünstler ihre Staffeleien auf. Kunstinteressierte folgen den Spuren des großen Meisters.
Sylvia Lukassen
An der Straße der Mimosen erwachen abertausende kleine Sonnen
Wenn in den französischen Alpen noch Ski gefahren wird, hält im Midi der Frühling Einzug. Die Mimosenblüten wetteifern mit der Sonne um die Strahlkraft. Ein leuchtendes Gelb beherrscht die Landschaft, und schon bald werden die Knospen an den Weinreben austreiben.
Zitronen aus Menton treiben den Winter aus
Jedes Jahr seit 1934 feiert die östlichste Stadt an der Côte d’Azur mit der „Fête du Citron“ den Beginn der warmen Jahreszeit. Die Region an der italienischen Grenze war einst Europas größter Zitronenproduzent. Heute zählt die Frucht aus dem sonnigen Ort am Meer zu den besten auf der Welt.
Jean Cocteau hinterlässt in der Provence ein vielfältiges künstlerisches Erbe
Das Multi-Talent schrieb Gedichte, drehte Filme, bemalte die Wände in Kirchen und Villen und ließ kaum eine Party aus. Der Reisende kann seinen Spuren von Menton bis in die Steinbrüche von Les Baux folgen.
Eine Nacht im uralten Gemäuer von Château de Rochegude
Unweit der Autoroute du Soleil bei Bollène laden ein romantisches Dorf und ein mittelalterliches Schloss zu einem Stopp auf dem Weg nach Süden ein. Großartige Stein-Architektur, fürstliche Zimmer und Kulinarik erwarten den Gast.
In Montpellier führen der Fortschritt und die Jugend Regie
Die junge Hightech-Metropole steckt voller Gegensätze. Im Herzen der Altstadt vereinen sich Geschichte und die Kunst zu Leben zu einer köstlichen Melange. Hinter historischen Mauern lernen Medizin-Studenten aus aller Welt. Supermoderne Stadtviertel dehnen sich Richtung Mittelmeer aus.
Schon Henry James bemerkte die „lebhafte Schläfrigkeit“ von Tarascon
Das 15.000-Einwohner-Städtchen am linken Rhône-Ufer ist so gar nicht typisch-provenzalisch. Gerade deshalb ist es einen Besuch Wert. Die Tarasque und der Tartarin sind zwei nicht wirklich berühmte Helden. Dafür versöhnt die Heilige Martha.
Sète – Tradition und moderne Fischerei im Einklang
Tief unten im Süden Frankreichs, rund 200 Kilometer vor der spanischen Grenze, liegt die Hafenstadt Sète, das Venedig des Languedoc. An den Ufern der Kanäle reihen sich farbenfrohe Hausfassaden aneinander. Fischerboote dümpeln an den Kais. Weiter in Richtung Meer sind riesige Trawler vertäut. Die Luft schmeckt nach Salz und Fisch.
Charles Gounods Reise in die Provence
Der französische Komponist fährt im Frühjahr 1863 von Paris nach Saint-Rémy, um dort die Oper „Mireille“ zu schreiben – inspiriert durch das provenzalische Gedicht „Mirèio“ von Frédéric Mistral. In der alten Poststation, dem heutigen Hotel Gounod, bezieht der Meister Quartier.
Das weiße Gold der Camargue
In der Saline bei Aigues-Mortes werden jährlich 500.000 Tonnen Meersalz geerntet. Die Montagnes de sel wachsen im Spätherbst über zwanzig Meter hoch. Blau, Weiß und Pink beherrschen das Farbspektrum. Das von Sümpfen umgebene mittelalterliche Festungsdorf hat einen ganz besonderen Charme.
Genuss und Gespräche in der Bar-Tabac von Patrick
Keine andere Institution in Frankreich ist so typisch französisch wie die Bar-Tabac. Ob im vornehmen wie trendigen Paris, in der stürmischen Bretagne, im sanften Burgund, im robusten Jura oder im tiefen Süden: Sie ist Inbegriff der unverwechselbaren französischen Lebensart „savoir-vivre“. Ein Besuch in der Bar-Tabac des Alpilles in Saint-Rémy-de-Provence.
Uzès und seine besondere Verbundenheit zur Literatur
Das kleine Städtchen Uzès, unweit des Welterbes Pont du Gard, auf der Landkarte ein Dreieck mit Avignon und Nîmes bildend, verdient die Aufmerksamkeit des Reisenden. „Erstes Herzogtum Frankreichs“, damit wirbt das Office de Tourisme. Seine Märkte ziehen die Feriengäste an. Ohne die Römer würde es den Ort wohl nicht geben.
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