Die Carrières des Lumières - hier die Schau vom Vorjahr - zeigen "Monet: Impression, soleil levant". Foto: Vincent Pinson/culturespaces

Claude Monet: Im Licht der aufgehenden Sonne

1. Februar 2025 | 0 Kommentare

Die Carrières des Lumières in Les-Baux-de-Provence feiern 150 Jahre Impressionismus mit den Werken des Begründers dieser Bewegung. „Monet: Impression, soleil levant“ heißt die neue Multimedia-Schau. Im Kurzprogramm entführt Henri Rousseau in eine „Welt voller Träume“.

Die Momentaufnahme: Das Einfangen einer Szene in einem ganz bestimmten und kleinen Zeitfenster. Das Meer am Morgen, während der flirrenden Mittagshitze, bei Sonnenuntergang. Das selbe Meer und doch immer ein anderes. Für die moderne Fotografie ist das Festhalten eines kurzen Moments kein Problem. Für die Malerei eine Herausforderung. Claude Monet und Auguste Renoir haben diese Sinneseindrücke stimmungsvoll auf Leinwand gebannt und so Ende der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine neue Stilrichtung der Malerei geschaffen: den Impressionismus. Ihre und die Bilder anderer großer Künstler, zahlreiche entstanden im unvergleichlichen Licht der Provence, faszinieren bis heute. 150 Jahre nach der Geburtsstunde des Impressionismus vereint culturespaces die Werke von Claude Monet mit der modernen Foto- und Videokunst. In den Carrières des Lumières in Les-Baux-de-Provence begann am 31. Januar die neue Multimedia-Schau Monet: Impression, soleil levant (Sonnenaufgang).

Inspiration und Herausforderung zugleich

Claude Monet in seinem Garten in Giverny. Foto: culturespaces/Jacques-Ernest Bulloz.

Claude Monet und Auguste Renoir lernten sich in Paris kennen und wurden Freunde. Es war die Zeit des radikalen Umbruchs. Die Industrialisierung war in vollem Gange. Der Bau von Eisenbahnlinien und Stahlbrücken veränderten Verkehr und Architektur maßgeblich. Das mittelalterlich geprägte Paris verwandelte sich in eine Stadt des Lichts. Sie dehnte sich aus, wurde moderner und gab Künstlern die Möglichkeit, neue Dinge und Perspektiven zu entdecken. Die Erfindung von Tuben für Farben und tragbarer Staffeleien versetzte Maler in die Lage, nun auch unter freiem Himmel zu arbeiten. Es eröffneten sich völlig neue Dimensionen. Für Monet Inspiration und Herausforderung zugleich. 1872 entstand das Gemälde Impression, soleil levant in Le Havre und gab der Stilrichtung den Namen. Die ländliche Idylle der Normandie sowie die Küsten der französischen und italienischen Riviera offenbarten ihm den Reichtum und die Vielfalt der Natur.

Die Welt in neuen Farben

Auf seinen Reisen entdeckte Claude Monet neue Farben, sah die Welt in einem neuen Licht. Das bereicherte seine künstlerische Vision. Im Dezember 1883 machte sich Monet mit seinem Freund Renoir auf den Weg an die Côte d’Azur. Er blieb bis Anfang Mai 1884, um dort zu malen. Erst vier Jahre später kam er zurück. Während seiner Aufenthalte am Mittelmeer u.a. in Antibes, wo er 1888 das berühmte Bild Antibes malte, Nizza, Roquebrune-Cap-Martin und Monaco – und in Italien – entstanden rund 50 Bilder, bei denen er zum Beispiel Ultramarin und Türkisblau verwendete. Farben, die er bis dahin nicht auf seiner Palette hatte. Monet fing in seinen Gemälden nicht nur den Moment ein, sondern auch seine Atmosphäre. So malte er gleiche Motive bei unterschiedlichen Lichtstimmungen und erfand das Konzept der Serie. Die Seerosen, die er in seinem Garten in Giverny malte, sind wohl die bekannteste Reihe.

Claude Monet: Antibes 1888. Foto: culturespaces

Die Carrières des Lumières in Les-Baux-de-Provence würdigen das großartige Werk des Impressionisten Claude Monet, der in einem Atemzug mit der Provence und seiner atemberaubenden Côte d’Azur genannt werden muss. In der Schau Monet: Impression, soleil levant – wird, so culturespaces „alles zum Leben erweckt durch das Prisma der digitalen Kunst“.

Rousseau, Pionier der Naiven Malerei

Das Kurzprogamm widmet sich Henri Rousseaus Welt voller Träume. Der Autodidakt und Pionier der Naiven Malerei fand seine Inspiration Ende des 19. Jahrhunderts bei genauen Beobachtungen von Pflanzen und Tieren aus aller Welt in den Gewächshäusern und Menagerien im Jardin des Plantes in Paris. In seinen Bildern mischt sich die Realität des täglichen Lebens mit traumhaften Details. „Wenn ich durch die Gewächshäuser gehe und all diese Pflanzen aus exotischen Ländern sehe, habe ich das Gefühl, in einen Traum zu geraten“, wird Henri Rousseau zitiert. In den Carrières des Lumières erleben die Besucher die ersten Schritte der Naiven Kunst in Frankreich. „Spontan, traumhaft, manchmal kindisch – diese neue Herangehensweise an die Malerei verkörpert sich in den Werken von Henri Rousseau“, kündigt culturespaces das neue Abenteuer an. Culturespaces, gegründet von Bruno Monnier, ist der erste private Betreiber, der Denkmäler und Museen weltweit verwaltet. Seit 2012 richtet das Unternehmen an solchen herausragenden Orten digitale Kunstzentren ein und zeigt digitale immersive Ausstellungen – auch in Deutschland in Dortmund und ab 8. April in Hamburg.

Henri Rosseau entführt mit seinen Werken in die Welt der Träume. Foto: culturespaces

Claude Monet und Henri Rousseau haben in ihren Werken ganz unterschiedliche Momente, Atmosphären und Gefühle festgehalten. Die Carrières des Lumières laden dazu ein, sie während einer Reise durch die Provence kennen zu lernen.

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