Die Brücke von Avignon, Pont Saint-Bénézet, ist das Wahrzeichen von Avignon.

Avignon – einst die Stadt der Päpste – verwöhnt mit Kultur und Lebensfreude

22. September 2020 | 0 Kommentare

Welches Bauwerk ist berühmter? Der Papstpalast, Palais des Papes, oder die Brücke, Pont Saint-Bénézet? Nun, die Antwort auf diese Frage kann durchaus vernachlässigt werden. Denn am Ende werden alle Besucher Avignons beide Sehenswürdigkeiten besichtigt haben.

Vielleicht ist die Brücke von Avignon durch das weltbekannte Volkslied „Sur (sous) le pont d’Avignon“ doch ein wenig präsenter. Immerhin erfreute die in dieser Stadt geborene Chanson- und Schlagersängerin Mireille Mathieu in den 1970er Jahren mit diesem Jahrhunderte alten Lied nicht nur das deutsche Publikum. Wer heute die Brücke betritt, wird die Melodie ganz schnell im Ohr haben – nicht nur im inneren. Denn ganz bestimmt ist jemand in der Nähe, der sich in einem der vielen Souvenirläden bereits eine kleine Spieluhr gekauft hat. Und nicht selten stimmt jemand das Lied einfach an. Hin und wieder wird auch getanzt.

Volksfest und Tanz unter der Brücke

Getanzt wurde seinerzeit allerdings nicht auf, sondern unter der gut 900 Meter langen steinernen Brücke aus dem 14. Jahrhundert. Sie überspannte einst die Rhône samt der Île de la Barthelasse. Auf dieser Insel wurden Volksfeste mit Musik und Tanz gefeiert. Die Konstruktion mit 22 Brückenbögen überdauerte die Jahrhunderte allerdings nicht. Die Flut 1668 riss 18 der Bögen mit sich. Deshalb endet die Brücke heute nach rund 150 Metern mitten im Fluss. Von hier aus bietet sich ein imposanter Blick auf den Papstpalast und das gegenüberliegende Ufer.

Die legendäre Brücke gehört zum Unesco-Weltwerbe „Historisches Zentrum Avignon“ und ist nicht frei zugänglich. Eintrittskarten und moderne Medien zur Erkundung gibt es im Besucherzentrum.

Überwältigender Blick auf den Palast der Päpste

Wer mit dem Auto nach Avignon kommt, sollte gleich einen der vielen komfortablen Parkplätze oder eine der Tiefgaragen ansteuern. Die Gebühren sind moderat, und der Stadtbesuch beginnt stressfrei. Ein Tipp ist die Tiefgarage des Papstpalastes.

Denn wer die Treppen hinauf zum Place du Palais hochgeklettert ist, dem tut sich ein überwältigender Blick auf den Palast aus dem 14. Jahrhundert auf. Bevor es auf Entdeckungstour hinter die dicken Mauern des sakralen Baus geht, gönnt man sich am besten erst einmal einen Apéritif in einem der Cafés auf dem Platz und lässt den größten gotischen Palast des Abendlandes auf sich wirken. Er hat nicht nur das Stadtbild entscheidend geprägt, sondern zur Zeit der sieben Päpste und zwei Gegenpäpste von 1309 bis 1417 für Aufschwung in wirtschaftlicher, intellektueller und kultureller Hinsicht gesorgt. 25 Säle mit teils unschätzbaren Fresken können besichtigt werden. Von den Terrassen genießen die Besucher eine gute Sicht auf das Palais, die Stadt, die Brücke und die Rhône.

Oberhalb des Palais des Papes liegt der „Rocher des Doms“. Machen Sie einen Spaziergang durch den schönen Park mit zahlreichen Aussichtspunkten auf Stadt und Fluss.

Theater-Festival im Juli

Genug von Kultur und Vergangenheit? Dann flanieren Sie den Place du Palais hinunter Richtung Innenstadt und weiter auf der Rue de la République vorbei an Boutiquen bis hin zum Theater. Apropos Theater: Jeweils im Juli findet das „Festival Avignon“ mit Theater-, Tanz- und Gesangsaufführungen statt. In dieser Zeit macht es besonders viel Spaß, durch die Altstadt mit ihren kleinen Gassen und den Plätzen zu schlendern, sich in ein Bistro zu setzen und den vielen Künstlern zuzuschauen, die mit kurzen Darbietungen auf ihre Veranstaltungen in den vielen Theatern und auf Freiluftbühnen aufmerksam machen.

So viel Lebensfreude steckt an. Die Besucher lassen sich gerne ein wenig verzaubern und genießen die „Stadt der Päpste“ unter dem „ewigen Blau“ des Himmels.

Touristen-Information: www.avignon-tourisme.com

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