In Le Lavandou, zwischen Hyères und Cavalaire-sur-Mer gelegen, steht die Polizei vor einer großen Herausforderung: Jede Stunde zählt, denn die Kinder Lucas und Louisa aus wohlhabendem Hause wurden entführt. Für die Eltern, in deren Beziehung nicht alles so harmonisch ist wie es scheint, beginnt ein Albtraum. Während Lucas mehr tot als lebendig gefunden wird, bleibt seine kleine Schwester verschwunden. Capitaine Isabelle Morell erhält bei der Suche einmal mehr tatkräftige Unterstützung vom deutschen Rechtsmediziner Dr. Leon Ritter. „Trügerisches Lavandou“ (Ullstein).
„Wieder einmal ist es traumhaft schön an der französischen Mittelmeerküste, und dann bricht völlig unerwartet das Unheil herein“, skizziert Remy Eyssen den Auftakt seines neunten Krimis aus der Leon-Ritter-Reihe. Während der Suche nach den vermissten Kindern und dem oder den Tätern ziehen graue Wolken über den ewig blauen Himmel der Provence. Am Ende bricht ein höllischer Sturm über dem unter der Sonne glitzerndem, blauen Meer los. In der tosenden See kommt es zum Showdown. „Als begeisterter Segler wollte ich das Meer beschreiben, erzählen was auf dem Wasser passiert“, erklärt Remy Eyssen die Kulisse für den Schlussakt und verrät, dass es „diesmal eine große Nummer“ für Polizei, Ermittlungsrichter und Rechtsmedizin ist.
„Ich lasse meine Leser nicht im Unklaren zurück“
Remy Eyssen
Die Geschichte beruht auf einem wahren Fall, der bis heute nicht aufgeklärt ist. Im Krimi aber wird es natürlich eine Lösung geben. „Ich lasse meine Leser nicht im Unklaren zurück“, sagt der Autor, der lange vor seiner schriftstellerischen Karriere auch als Gerichtsreporter gearbeitet hat. Das Schreiben eines Krimis ist für ihn „ein Stück Mathematik wie beim Schachspiel. Am Ende müssen alle Erzählstränge für eine logische Lösung zusammenlaufen.“
Neben dem spannenden Kriminalfall dürfen sich die Leser auf heitere Begegnungen im Bistro „Chez Miou“ bei einem Gläschen Rosé oder Pastis freuen – mit dem Ex-Fremdenlegionär Jean-Claude, der über achtzigjährigen Véronique, mit der Leon Ritter ein fast unschlagbares Team beim Boule bildet, mit Isabelles Tochter Lilou, die nun ihr Studium in Aix-en-Provence beginnt. Und wie im richtigen Leben kriselt es ein bisschen zwischen Leon und Isabelle. „Während der Ermittlungen taucht Capitaine Isabelles ehemaliger Freund auf“, verrät Remy Eyssen. Alle Protagonisten sind wieder mit von der Partie. „Ich will keinen vernichten. Die Figuren sind mir inzwischen ans Herz gewachsen.“ Der Leserschaft ganz sicher auch. Die darf sich auf weitere Fälle für Leon Ritter freuen, der Strandspaziergänge in Le Lavandou ebenso liebt, wie Remy Eyssen. Wann immer es geht, verbringt der Autor in dem quirligen Ort, wo die Familie ein kleines Haus besitzt, Zeit und genießt die Sonnenaufgänge über dem Meer, „wenn alles so frisch und neu erscheint“.
Ein Skelett und ein verschwundener Maler
Unweit von Le Lavandou auf der Halbinsel von Saint-Tropez arbeitet Kommissarin Isabelle Bonnet an ihrem zehnten Fall: Beim Abriss eines Ferienhauses in Fragolin – ein fiktiver Ort im Hinterland – wird ein Skelett mit einem Loch in der Schädeldecke gefunden. Kein Zweifel: Es handelt sich um ein Verbrechen, und Isabelle Bonnet nimmt die Ermittlungen auf. Die aber geraten schnell ins Stocken. Verdächtige und mögliche Zeugen hüllen sich in Schweigen. Madame le Commissaire steckt in einer schwierigen Situation. Einerseits möchte sie den Fall so schnell wie möglich lösen, andererseits sorgt sie sich um ihren Freund Nicolas. Der Maler ist auf geheimnisvolle Weise spurlos verschwunden. Plötzlich erhält sie ein Hilferuf aus Marokko. Pierre Martin, dessen wahre Identität ebenfalls geheimnisvoll ist, entführt seine Leser in die zauberhafte Provence und lässt sie am Savoir-vivre, der Kunst, das Leben zu genießen, teilhaben. „Madame le Commissaire und die Mauer des Schweigens“ (Knaur).
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