Vollendete Tischkultur im La Taula in der Villa Gallici in Aix-en-Provence.

„Le Menu Cezanne“ – eine Hommage an den großen Meister

1. September 2025 | 0 Kommentare

Der Küchenchef des Feinschmecker-Restaurants La Taula in der Villa Gallici, Christophe Gavot, kreierte zum Cezanne-Jahr in Aix-en-Provence ein besonderes Menü zu Ehren des weltbekannten Malers und überzeugte die Jury des „Grand Concours le Menu Cezanne“.

Wer gerne in einzigartigen Hotels in Frankreich logiert, dem ist die Villa Gallici in Aix-en-Provence ein Begriff. Wer zugleich außergewöhnliche französische Koch-Kunst genießen möchte, der ist in dem Landhaus aus dem 18. Jahrhundert an der richtigen Adresse – gerade jetzt, in diesem Jahr, im dem die Stadt ihren berühmtesten Sohn, den Maler Paul Cézanne, feiert. Denn Christophe Gavot, chef de cuisine im hoteleigenen Gourmetrestaurant La Taula, gewann den Wettbewerb Le Menu Cezanne, der gemeinsam von der Stadt, dem Tourismusbüro, dem Unternehmer-Verband Industrie und Gastgewerbe Bouches-du-Rhône sowie dem MasterChef-Magazin veranstaltet wurde.

Ruhe und Entspannung in der Villa Gallici, wenige Minuten abseits der Altstadt von Aix.

Die Villa Gallici, das herrschaftliche Anwesen, liegt wenige Fußminuten außerhalb der Altstadt von Aix-en-Provence, eingebettet in einen perfekt gestylten französischen Garten, abgeschirmt von der touristischen Lebhaftigkeit der Stadt. Der Empfang im Fünf-Sterne-Domizil ist herzlich, keinesfalls aufgesetzt. Der Gast hat Zeit, sich mit diesem prächtigen Ambiente anzufreunden. Die barocke Einrichtung erinnert an florentinische Paläste. Ein gewisser Stilmix ist unverkennbar und gewollt. Glänzende Stoffe, antikes Mobiliar, bunte Vögel aus Porzellan, Kristallgläser und Silberbesteck, Wand- und Deckenmalereien, prachtvolle Rosen aller Couleur. Das Auge hat wahrlich viel zu tun, auch die Nase. Die Provence und Italien gehen hier eine Symbiose ein, virtuell und olfaktorisch. Die Basis schufen die drei Freunde und Designer Gil Dez, Charles Montemarco und Daniel Jouve, die das Haus in den frühen 1990er Jahren besessen und zu einem Landhaus-Hotel umgestaltet haben. Guide Michelin schreibt „das Resultat ist genussvoll ausschweifend und luxuriöser als die meisten provenzalischen Hotels“. Heute gehört die Villa Gallici Nanda und Roberto Polito aus der italienischen Baglioni-Familie, die diesen anspruchsvollen Stil beibehalten und erweitern.

Ein Blick in die Geschichte der Provence

Der Name Gallici für den noblen Landsitz soll auf einen Vorbesitzer gleichen Namens hinweisen. Doch auch ein Blick in die Geschichte der Provence und der Stadt Aix lohnt: Gallici ist die lateinische Bezeichnung für Gallier, einem keltischen Volksstamm, der im heutigen Frankreich, Belgien, Luxemburg, der Westschweiz und Norditalien beheimatet war. Die alten Römer nannten diese Region Gallien. Keltisch-ligurische Völker beherrschten 400 Jahre vor unserer Zeitrechnung die Westprovence in friedlicher Nachbarschaft mit den Griechen in Massalia, Marseille. 123 Jahre vor unserer Zeitrechnung besetzte der römische Konsul Gaius Sextius Calvinus die Provence, ließ um eine Thermalquelle herum eine Festungsmauer bauen und gründete ein Jahr später dort die erste römische Stadt auf gallischem Boden: Colonia Aquare Sextiae Salluviorum – Aix-en-Provence. Die Therme Sixtius ist heute ein modernes Spa in der Altstadt. Verweist der Name der traumhaft schönen Villa nun auf die Gallici, die Gallier, oder ist er tatsächlich der Familienname eines einstigen Eigentümers? Darüber lässt sich bei einen Gläschen Champagner oder Prosecco auf der eleganten Restaurant-Terrasse angenehm spekulieren.

Hohe Koch-Kunst in drei Gängen

Christophe Gavot

Nicht nur das Ambiente der Villa Gallici ist provenzalisch-italienisch. Auch in den kreativen Menüs spiegeln sich Savoir-vivre und Dolce Vita. Dafür ist seit 2003 Christophe Gavot verantwortlich. Der 56-jährige chef de cuisine begeistert Feinschmecker und Genießer in diesem Sommer auf ganz besondere Art mit dem Cezanne Menu, das auf der Terrasse unter uralten Schatten spendenden Platanen sowohl mittags als auch am Abend ein Hochgenuss ist. Eine Sardinen-Rosette auf Kabeljau-Mousse mit Focaccia und neuem Olivenöl, gefolgt von einem Filet der Dorade – gefangen vor der nahen Küste – an Fenchel, Artischocken und frischen Tomaten aus der Provence, zum Abschluss ein Dessert mit Apfel, das auf der Zunge zergeht. Dass es sich hier nur um eine simple Übersetzung des Menüs der hohen Koch-Kunst handelt, versteht sich.

Inspiriert und infiziert von dieser unglaublichen Umgebung

Was hat Christophe Gavot inspiriert? „Einfach Cézanne“, sagt er und lächelt. Cézanne liebte die einfache provenzalische Küche. Gemüse und Obst unter der Sonne des Midi gereift, Fisch aus dem Mittelmeer, frische Kräuter. Seine Mutter bereitete das Kabeljau-Mousse zu, das Auguste Renoir als Speise der Götter bezeichnete. Der Apfel schließlich war Paul Cézannes Lieblingsobjekt in seinen Stillleben.

Christophe Gavot nimmt die Gäste im La Taula mit auf eine kulinarische Reise zwischen Provence und Italien. Die Liebe fürs Kochen hat er von seiner Mutter geerbt. In Grenoble geboren begann er seine Laufbahn in der Schweiz, entdeckte die Küchen der Welt auf einem Kreuzfahrtschiff. Sein Credo: „Die Präsentation auf dem Teller muss bildhaft und leicht sein. Die langen Mahlzeiten in der Vergangenheit sind endgültig Geschichte. Gesundheit und Produktqualität sind von größter Bedeutung. Ich verwende ausschließlich die besten Zutaten aus der Provence und Italien.“ Als er zum ersten Mal nach Aix kam, sei er von Cézannes Werk, der Montagne Sainte-Victoire und dieser unglaublichen Umgebung eingenommen worden.

Anmerkung: Cezanne wird im Provenzalischen ohne Akzent geschrieben.

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